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13.09.2023 Kategorie: Pressestelle

Beratungsangebot sicherstellen

Diakonie kritisiert Kürzungen beim Jugendmigrationsdienst (JMD)

Helmstedt. Die Diakonie in Helmstedt kritisiert die für 2024 von der Bundesregierung geplanten Kürzungen beim Jugendmigrationsdienst (JMD). Diese seien „ein großes Eigentor“, sagt Helge Böttcher, Leiter der Diakonie Kreisstelle Helmstedt, im Interview mit der Social Media-Redaktion der Landeskirche Braunschweig. „Wenn man jetzt bei Integrationsleistungen spart, wird uns das allen in einigen Jahren teuer zu stehen kommen.“  Momentan könne aus den Mitteln eine halbe Stelle für den JMD in Helmstedt finanziert werden. Die geplante Kürzung im Bundeshaushalt um 30 Prozent bedeute für die Diakonie Kreisstelle Helmstedt, dass das Beratungsangebot nicht mehr sichergestellt werden könne.

Bundesweit werden junge Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 12 und 27 Jahren durch rund 500 Jugendmigrationsdienste individuell auf ihrem schulischen und beruflichen Weg unterstützt. Der JMD ist Teil der Initiative „Jugend stärken“, mit der sich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend deutschlandweit für eine bessere Integration junger Menschen einsetzt.

Laut Diakonie Deutschland seien durch die geplanten Kürzungen die Integrationsleistungen für junge Menschen massiv beschnitten und der soziale Zusammenhalt werde weiter gefährdet. Es entstünden Folgekosten aufgrund mangelnder Integration. Der JMD fordert für die Weiterführung der Arbeit mindestens die finanziellen Mittel, die auch im Jahr 2023 zur Verfügung stehen. Das sind 68,85 Millionen Euro. Zusätzlich seien 10 Millionen Euro notwendig, um die Demokratiebildung an Schulen, die weiter steigende Anzahl von Beratungsfällen und zusätzliche Aufgaben, die unter anderem durch das Chancenaufenthaltsgesetz und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz entstehen, bewältigen zu können.

Der Beitrag aus der Diakonie Kreisstelle in Helmstedt zu den geplanten Kürzungen im JMD mit Helge Böttcher ist auf den Social Media-Kanälen sowie dem YouTube-Kanal „Evangelische Perspektiven“ zu sehen.

Helge Böttcher, Leiter der Diakonie Kreisstelle Helmstedt, kritisiert die für 2024 von der Bundesregierung geplanten Kürzungen beim Jugend-migrationsdienst (JMD). (Foto: Sina Sosniak)